| Autor: Dr. Kurt A. Moosburger – Quelle: http://www.dr-moosburger.at/ Nach Carnitin, dessen Einnahme in Form von Kapseln oder Getränken zur angeblichen“Förderung” der Fettverbrennung (und damit einerseits zur Erleichterung des “Abspeckens”,
 andererseits zur Steigerung der Ausdauerleistungsfähigkeit) immer noch von einigen Firmen
 hartnäckig beworben wird, obwohl dieses nicht gerade billige Unterfangen sich als wirkungs-
 und damit sinnlos herausgestellt hat (Carnitin wird als körpereigene Substanz bedarfsgerecht
 produziert, einen Mangel gibt es beim Gesunden nicht. Zusätzlich eingenommenes Carnitin wird nicht
 in seine Wirkstätte, die Muskelzelle, aufgenommen, es verbleibt nach Resorption aus dem Darm im
 Blut und wird wieder über die Nieren ausgeschieden – messbar ist also lediglich eine erhöhte
 Carnitinkonzentration im Blut, die aber ohne Bedeutung ist. Auch im hypothetischen Fall einer
 Carnitinaufnahme in die Muskelzelle bleibt dies für den Fettstoffwechsel bedeutungslos, da Carnitin
 nicht der geschwindigkeitsbestimmende und damit entscheidende Faktor für die Fettverbrennung ist –
 entscheidend ist vielmehr, wieviel freie Fettsäuren aus Muskel- und vor allem Fettgewebe mobilisiert
 werden können und wieviele Mitochondrien in der Muskelzelle mit den entsprechenden Enzymen für
 deren Verbrennung vorhanden sind, und das ist neben der genetischen Veranlagung in erster Linie
 eine Frage des gezielten Ausdauertrainings,(siehe CARNITIN IM SPORT: DIE WAHRHEIT )
 , ist jetzt mit Kreatin ein neuer “Renner” auf den Markt gekommen
 (Anmerkung: Erstverfassung dieses Artikels im Februar 1995).
  Kreatin
 Im Gegensatz zu Carnitin ist mit der Supplementation von Kreatin eine gewisse,individuelle Leistungssteigerung in bestimmten Sportarten (v.a. in Sprint- und evtl.
 auch in Kraftausdauer- und Schnelligkeitsausdauersportarten) möglich.
 Was ist Kreatin?Es handelt sich um keine künstliche, sondern um eine körpereigene Substanz, die in Leberund Niere aus drei Aminosäuren gebildet wird (Glycin, Arginin und Methionin, wobei
 letztere essentiell ist, d. h. mit der Nahrung zugeführt werden muss, weil diese Aminosäure
 nicht im Stoffwechsel erzeugt werden kann) und in der Muskelzelle, an Phosphat gekoppelt
 ( Kreatinphosphat), einen wichtigen, jedoch nur sehr kleinen Energiespeicher darstellt
 (“energiereiches Phosphat”), der zusammen mit ATP die höchstmögliche Energieflussrate
 (ATP-Gewinnung pro Zeit) und damit körperliche Maximalleistungen für einige Sekunden
 ermöglicht (anaerob-alaktazide Energiebereitstellung). Kreatinphosphat wird durch Spaltung
 zwar schnell verbraucht, aber in der Erholungsphase innerhalb kürzester Zeit (mehrere
 Sekunden bis wenige Minuten) in Zusammenspiel mit ATP wiederhergestellt (sog.
 Resynthese von Kreatinphosphat).
 [siehe DIE MUSKULÄRE ENERGIEBEREITSTELLUNG IM SPORT ]
 Kreatin wird nicht nur im Körper synthetisiert, sondern vor allem auch mit
 Fleischnahrung (wie übrigens auch Carnitin) vom Organismus aufgenommen. Im
 Körper eines 70kg schweren Erwachsenen sind 100-120 Gramm Kreatin gespeichert, ca.
 95% davon in der Skeletmuskulatur.
 Zur Veranschaulichung: Fünf Gramm Kreatin (eine gängige Einzeldosis bei
 Kreatineinnahme) entspricht dem Gehalt von ca. 1.1 kg rohem Rindfleisch.
 Mittels zusätzlicher Kreatineinnahme (sog. Supplementation) erhofft man sich eine Zunahme
 des Kreatinphosphats in der Muskulatur und damit einen größere Kapazität des
 Energiespeichers für körperliche Maximalleistungen. Damit sollte es (zumindest
 theoretisch) möglich sein, nicht nur die Maximalleistung selbst zu steigern, sondern
 diese auch länger aufrecht erhalten zu können – eine Überlegung, die vor allem für
 Sprintsportarten vielversprechend klingt.
 Die wissenschaftliche Forschung über die orale Kreatin-Supplementation im Sport ist relativjung. “Harte”, wissenschaftlich belegte Daten gibt es noch nicht viele
 (Anmerkung: Erstverfassung dieses Artikels im Februar 1995, heute hat man schon mehr Erkenntnisse)
 , dafür umso mehr empirische Ergebnisse und vor allem subjektive Erfahrungen, in erster Linie aus
 dem Bodybuilding, woher sich auch die gängigen Einnahmeschemata ableiten.Positive Ergebnisse wurden bisher veröffentlicht z.B. bei:
 · 10 x 6 Sekunden Fahhradergometrie bei 820 bzw. 880 Watt: Gesamtleistung verbessert.
 · 3 x 30 Sekunden maximaler isokinetischer Krafteinsatz: bei den ersten zwei Serien
 Leistung verbessert .
 · 5 x 30 maximale Beinstreckung: Gesamtkraft gesteigert.
 · 4 x 300m Lauf: Gesamtzeit unverändert, aber höhere Geschwindigkeit auf den letzten 100
 Metern.
 · 4 x 1000m Lauf: Gesamtzeit verbessert.Die zum Teil widersprüchlichen Ergebnisse bei unterschiedlichen Testanordnungen zeigen
 auf, dass es nicht so einfach ist, klare und eindeutige Aussagen darüber zu treffen, wann
 und bei wem eine orale Kreatinsupplementierung eine tatsächliche, objektivierbare
 Leistungssteigerung bewirkt.
 Der ergogene Effekt besteht darin, die Muskelermüdung bei wiederholten
 Kurzzeitbelastungen mit hoher Intensität hinauszuzögern. Das ermöglicht ein höheres
 Trainingspensum mit entsprechendem Trainingseffekt (Zunahme der Kraft und/oder
 Muskelmasse).
 Was ist wissenschaftlich belegt?  Eine hochdosierte orale Kreatinsupplementation (in den publizierten Studien wurden 4 xtäglich 5 Gramm – das entspricht dem Kreatingehalt von 4.5 kg rohem Fleisch! – über fünf
 Tage verabreicht, Gesamtdosis somit 100 Gramm) kann eine individuell
 unterschiedliche Zunahme des Kreatingehalts der Muskulatur bewirken. Ca. 20% des
 in die Muskelzellen aufgenommenen Kreatins sind als Kreatinphosphat messbar, nicht
 aufgenommenes Kreatin wird über die Nieren im Harn ausgeschieden. Der ATP-Gehalt
 der Muskulatur bleibt unverändert.Die kurzfristige hochdosierte Kreatineinnahme bewirkt jedoch nicht bei allen Menschen
 eine signifikante Erhöhung des Kreatingehalts der Muskulatur sowie eine Steigerung der
 Resyntheserate von Kreatinphosphat in der Erholungsphase nach intensivster
 Muskelarbeit.
 Welche Erkenntnisse und Schlussfolgerungen für die Praxis ergeben sich aus den bisdato vorliegenden Forschungsergebnissen?
  Es profitieren offensichtlich nur diejenigen Athleten von einer oralen Kreatinsupplementation,deren Muskulatur noch nicht voll mit Kreatin “gesättigt” ist. Es gibt nämlich einen
 Grenzwert für den Kreatingehalt der Muskelzelle, der durch zusätzliche Kreatinzufuhr
 nicht weiter erhöht werden kann (150 bis 160 mmol/kg Muskeltrockenmasse).
 Entscheidend ist letztlich nicht die Höhe des Kreatingehalts der Muskulatur, sondern
 die des Gehalts an Kreatinphosphat. Tatsache ist, dass schon durch entsprechendes
 Krafttraining über eine Vergrößerung des Muskelfaserquerschnittes, sprich
 Muskelhypertrophie, die verfügbare Menge an Kreatinphosphat gesteigert werden kann.
 Vereinfacht ausgedrückt: Wer dickere Muskeln hat, hat auch mehr energiereiches Phosphat
 zur Verfügung, also einen größeren Energiespeicher für Maximalleistungen.
 Die bisher veröffentlichten Forschungsergebnisse beziehen sich in erster Linie auf eine
 kurzfristige, hochdosierte Kreatinzufuhr (s.o.), die in erster Linie als unmittelbare
 Wettkampfvorbereitung im Sinne einer Superkompensation gedacht ist (vergleichbar mit dem
 Kohlenhydratladen vor einem Ausdauersportwettkampf zur Vergrößerung des muskulären
 Glykogenspeichers). Über eine längerfristige orale Kreatineinnahme liegen noch kaum
 verwertbare Ergebnisse und damit noch keine Erkentnisse vor
 (Anmerkung: Erstverfassung
 dieses Artikels im Februar 1995. Heute weiß man, dass auch eine längerfristige Supplementation
 zweckmäßig sein kann und mit keinem Gesundheitsrisiko verbunden ist)
 . Es stellt sich die
 grundsätzliche Frage, ob und wann eine solche überhaupt sinnvoll und nicht eher
 kontraproduktiv ist.Für Kreatin gilt nämlich dasselbe wie für die Zufuhr anderer körpereigener Substanzen (z.B.
 Cholesterin oder Hormone wie Cortisol, Testosteron usw.): Über einen
 Rückkopplungsmechanismus (negativer feedback) kommt es zur sog. “Down-Regulation”,
 sprich Verminderung der körpereigenen Synthese dieser Substanz. Weiters könnte eine
 langfristige Erhöhung der Kreatinkonzentration im Blut zu einer Down-Regulation des
 Kreatintransports in die Muskelzelle, also zu einer verminderten muskulären
 Kreatinaufnahme führen. Neueren wissenschaftlichen Studien nach scheint dies jedoch nicht
 der Fall zu sein.Derzeit gibt es noch keine eindeutigen, wissenschaftlich begründeten Richtlinien darüber,
 wie eine längerfristige Kreatineinnahme, z.B. in der Aufbauphase eines Trainings, in der
 Wettkampfvorbereitung oder in den Überbrückungsphasen zwischen den Wettkämpfen,
 erfolgen soll, um die oben beschriebenen Down-Regulationen zu “überlisten” und damit
 einen kontraproduktiven bzw. nachteiligen Effekt zu vermeiden. Dies ist zur Zeit Gegenstand
 weiterer Studien. Nicht nur die Erhaltungsdosis (offensichtlich genügen 2 Gramm täglich,
 s.u.), sondern auch das “Timing”, also der Zeitpunkt der Kreatineinnahme, könnte
 entscheidend sein. Zur Zeit gibt es hauptsächlich “Kochrezepte”, sprich Anleitungen der
 verschiedenen Herstellerfirmen und vor allem von Bodybuilding-Trainern.
   Eine Herstellerfirma empfiehlt z.B. eine dreitägige, hochdosierte “Ladephase” mit ca. 40Gramm Kreatin täglich, aufgeteilt in sechs Teildosen, und als tägliche Erhaltungsdosis ca. 20
 Gramm (drei Teildosen täglich).
 Man könne aber ohne weiteres bis zu sechs (!) Einzeldosentäglich auf Dauer einnehmen… Dann wird doch wieder eine Einnahmepause empfohlen…
 Über den längerfristigen Einnahmemodus wird man demnach ungenau informiert.
 Abgesehen davon sind so hohe Dosen nach heutigem Wissensstand alles andere als
 notwendig und damit auch nicht sinnvoll, weil damit nur ein “teurer Urin” erzeugt wird. Dass
 hier kommerzielles Interesse dahintersteckt, ist offensichtlich.Im Bodybuilding,
 das aufgrund empirischer Erfahrungen auch auf dem Gebiet der
 Kreatinsupplementation eine Vorreiterrolle spielt (wenngleich Kreatin im Bodybuilding nur
 eine untergeordnete Rolle spielt, hier werden viel wirkungsvollere “chemische Keulen”
 geschwungen) wird zum Beispiel nach folgendem Schema vorgegangen:
 Einer fünftägigen “Ladephase” mit relativ hohen Kreatindosen (je nach Körpergewicht täglich
 25 bis 30 Gramm und gelegentlich auch mehr, verteilt auf 4 Einzeldosen) folgen fünf Tage
 mit reduzierter Dosis (etwa zwei Drittel der Ladedosis) und dann eine weitere Dosisreduktion
 auf ca. 10 Gramm (etwa ein Drittel der Ladedosis), eingenommen nur an Trainingstagen,
 aufgeteilt in zwei Teildosen, wobei die erste ca. 40 Minuten vor dem Training und die zweite
 unmittelbar danach eingenommen wird. Nach einem Monat wird eine Einnahmepause für ca.
 vier Wochen eingelegt, bevor der nächste Zyklus begonnen wird.Abgesehen davon,
 dass es nicht eine solche Menge an Kreatin braucht, um die Muskulatur
 aufzusättigen (Grenzwert der muskulären Kreatinsättigung, siehe oben), erscheint ein
 solcher Einnahmemodus aus physiologischer Sicht zur Vermeidung der oben beschriebenen
 Down-Regulationsmechanismen durchaus sinnvoll und effektiv zu sein. Zumindest sprechen
 die subjektiven Erfahrungen der Bodybuilder, die sich zum Teil auch objektivieren lassen,
 dafür: Es kommt beim Training zu einem besseren “Pump”, zu einer Zunahme der
 Maximalkraft und Kraftausdauer durch die Möglichkeit einer höheren Trainingsintensität
 sowie – im Bodybuilding vorrangig – zu einer Körpergewichtszunahme von bis zu 4
 Kilogramm mit einer gewissen Vergrößerung des Muskelquerschnittes. Diese
 Gewichtszunahme der “lean body mass” (fettfreie Körpermasse) ist jedoch nur durch eine
 vermehrte Wassereinlagerung in die Muskulatur bedingt und nicht durch eine positiveStickstoffbilanz mit Proteinneusynthese (Vermehrung der kontraktilen Filamente in der
 Muskelzelle, den Myofibrillen) im Sinne einer eigentlichen Hypertrophie. Kreatin ist nämlich
 osmotisch wirksam, nimmt also bei seiner Aufnahme in die Muskelzelle Wasser mit (wie es
 auch Natrium und Glukose tun) und bewirkt so – je nach Ausmaß seiner Aufnahme in die
 Muskelzelle – eine individuelle “Schwellung” derselben, die äußerlich als Hypertrophie
 imponiert (Ganz abgesehen von den sonstigen für das Muskelwachstum viel effizienteren
 “unterstützenden Mitteln”, wie androgen-anabolen Steroiden und HGH, die ebenfalls
 “kurmäßig”, oft aber auch dauerhaft zur Anwendung kommen – nicht nur im Bodybuilding,
 sondern natürlich auch im Leistungssport, wie z.B. im Kraftdreikampf, Gewichtheben,
 Bobsport, in der Leichtathletik usw…)
 [siehe DOPING  EIN ÜBERBLICK…]Seit einiger Zeit wird diskutiert und erforscht, ob ein besserer Hydratationszustand (höherer
 Wassergehalt) der Muskelzelle prinzipiell auch für deren Proteinneusynthese förderlich ist
 und somit eine Hypertrophie begünstigen kann. In diesem Fall wäre Kreatin tatsächlich
 anabol wirksam, quasi als “indirektes Anabolikum”. Die derzeitige Datenlage spricht jedoch
 eher dagegen.
 Eine brandaktuelle Studie, die noch in Druck ist und erst im Internet veröffentlicht wurde,
 zeigt, dass eine Kreatinsupplementation in Verbindung mit Krafttraining die Anzahl sowohl
 von muskulären Satellitenzellen als auch von Zellkernen innerhalb der Muskelfasern noch
 mehr zu steigern vermag als “alleiniges” Krafttraining ohne Supplementation und sogar mehr
 als Krafttraining mit Proteinsupplementation (siehe unten Literatur Punkt 21). Ob das
 automatisch eine effizientere Muskelhypertrophie bedeutet, ist damit aber noch nicht
 bewiesen, wenngleich denkbar.Nach neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen macht es keinen Unterschied, ob Kreatin
 schnell (s.o.) oder langsam “geladen” wird.
 Es zeigte sich, dass der Kreatingehalt der Muskulatur nach der Einnahme von 20 Gramm täglich über 5 Tage identisch war mit dem
 nach einer 30-tägigen Einnahme von 3 Gramm täglich und in weiterer Folge nicht mehr
 erhöht werden konnte. Wenn man nicht unter Zeitdruck steht, ist aus medizinischer Sicht der
 langsame Modus zu empfehlen, um etwaige Magen-Darm-Probleme zu vermeiden. Eine
 Erhaltungsdosis von nur 2 Gramm täglich genügt, um den erhöhten Kreatingehalt
 aufrecht zu erhalten (hier werden von den Herstellerfirmen meist zu hohe Dosen empfohlen,
 eine Mehreinnahme führt jedoch nur zu einem “teuren Urin”). Nach Absetzen der
 Kreatineinnahme sinkt sein muskulärer Gehalt innerhalb von ca. vier Wochen wieder
 auf das Ausgangsniveau ab.Aufgrund der osmotischen Wirksamkeit sollte während einer Kreatin-“Kur” etwas mehr als
 sonst getrunken werden (beim schnellen “Laden” ca. drei Liter täglich, beim langsamen
 genügen zwei Liter) [siehe DER TÄGLICHE WASSERBEDARF ] , auch,
 um Magen-Darm- Beschwerden zu vermeiden. Das Kreatinpulver wird bevorzugt in Fruchtsaft aufgelöst, um
 den zucker-induzierten Insulin”peak” auszunutzen und dadurch die Kreatinaufnahme in die
 Muskelzelle zu steigern. Alternativ dazu kann man natürlich Kreatin auch mit bzw.
 unmittelbar nach einer kohlenhydrathaltigen Mahlzeit einnehmen. Insulin fördert also nicht
 nur die Aufnahme von Glukose und Aminosäuren in die Muskelzelle, sondern auch die
 von Kreatin.Die medizinische Diskussion über ein mögliches kanzerogenes Risiko bei langfristiger
 hochdosierter Kreatinzufuhr ist mittlerweile verstummt (nachdem sich ohnehin eine geringe
 Erhaltungsdosis von 2 Gramm als ausreichend erwiesen hat), ebenso die Empfehlung,
 Kreatin nicht in heißen Getränken aufzulösen bzw. einzunehmen (diese pathophysiologische
 Überlegung konnte ich nie nachvollziehen). Auch dass Kreatin nicht zusammen mit Koffein
 (z.B. Kaffee) eingenommen werden soll, ist ist nicht ausreichend begründet. Es gibt zwar
 eine Studie (Vandenberghe et al.,1996), die gezeigt hat, dass der Effekt einer
 Kreatinsupplementation durch gleichzeitiges Kaffeetrinken vermindert wurde, aber das wurde
 durch weitere Untersuchungen nicht bestätigt.
 Es liegt auf der Hand, dass eine Kreatinsupplementation vor einem Wettkampf – analog
 dem “Kohlenhydratladen” vor einem Marathonlauf – zur Vergrößerung des
 Kreatinphosphatgehalts der “schnellen” Muskelfasern
 [siehe DIE MUSKULÄRE ENERGIEBEREITSTELLUNG IM SPORT ] als Energiespeicher für kurze Maximalleistungen im
 Sinne einer Superkompensation für Schnelligkeitsausdauer- und Kraftausdauerdisziplinen
 zweckmäßig sein kann (aber nicht muss!). Ein wie im Bodybuilding üblicher “kurmäßiger”
 Einnahmemodus ist durchaus wirksam und bis dato ohne nachgewiesene nachteilige
 Effekte. Ebenso kann eine längerfristige Einnahme (z.B. während einer Leichtathletik- oder
 Rudersaison) mit geringer Erhaltungsdosis (s.o.) einen Benefit bringen.
 Warum ist Kreatin gerade für einen Sprinter so interessant?  Die Ermüdung eines Sprinters ist bedingt durch die Erschöpfung desKreatinphosphatspeichers der Muskulatur. Anders ausgedrückt, je größer der
 Kreatinphosphatvorrat, desto länger kann ein Sprinter seine maximale Leistungsfähigkeit,
 sprich maximal mögliche Geschwindigkeit aufrechterhalten. Dies ist normalerweise
 individuell zwischen sechs und fünfzehn Sekunden möglich. Das erklärt, warum ein 200m
 Sprinter auf den letzten 30 bis 50 Metern in der Regel etwas langsamer wird, wenn die
 Kreatinphosphatspeicher geleert sind und die weitere Energiebereitstellung (ATP-
 Gewinnung) durch die anaerobe Glykolyse mit nur mehr halb so großer Energieflussrate
 bewerkstelligt werden muß, also nicht mehr so viel Energie (ATP) pro Zeit zur schnellen
 Muskelkontraktion erzeugt werden kann.
 [siehe DIE MUSKULÄRE ENERGIEBEREITSTELLUNG IM SPORT ]
 Würde es gelingen, die Höchstgeschwindigkeit ein paar Sekunden länger aufrechterhaltenzu können – im Idealfall die volle Distanz bis ins Ziel -, ergäbe sich für den 200m Sprint
 theoretisch ein “Fabelweltrekord” von ca. 19 Sekunden oder sogar knapp darunter!
 (Weltrekordzeit über 100m plus die fliegende 100m-Zeit von z.B. Carl Lewis in der Staffel).
 Somit ist alles, was den Kreatinphosphatspeicher der Muskulatur vergrößert sowie
 seine Wiederherstellung beschleunigt, für einen Sprinter von entscheidender
 Bedeutung. Neben entsprechender, gezielter Ernährung (ausreichend mageres Fleisch,
 eine vegetarische Kost ist nicht ergogen, übrigens auch nicht im Ausdauersport) ist es –
 zumindest theoretisch – auch sinnvoll, sich nach dem Aufwärmen die wenigen Minuten bis
 zum Start sehr ruhig zu verhalten, damit die beim Aufwärmen verlorengegangene Menge an
 Kreatinphosphat wiederhergestellt werden kann (Resynthese, s.o.). Die Kapazität des
 Kreatinphosphatspeichers zum Zeitpunkt des Startschusses ist (neben seinen genetischen
 Anlagen, seiner Schnellkraft und dem optimal umgesetzten Training) für einen Sprinter
 entscheidend – im wahrsten Sinne des Wortes, denn davon hängen die Hundertstelsekunden
 ab, die über Sieg und Niederlage entscheiden.
 
 Bei Zusammenschau aller bisher vorliegenden Erkenntnisse und Ergebnisse über eine
 Kreatinsupplementation lässt sich folgende Schlussfolgerung ziehen:
 Nicht so sehr die reinen Schnellkraftsportler (wie Hoch- und Weitspringer, Kugelstoßer,
 Skispringer, Gewichtheber usw.) sind die potentiellen Nutznießer einer zusätzlichen
 Kreatinzufuhr, da für diese Disziplinen die Kapazität des “normalen” muskulären ATP- und
 Kreatinphosphatspeichers für die nur sehr kurzzeitige, explosive Spitzenleistung ausreicht,
 auch nicht unbedingt ein Kurzstreckensprinter in der Leichtathletik über 60m. Eine größere
 Verfügbarkeit von Kreatinphosphat steigert vor allem Höchstleistungen von 10 bis 30
 Sekunden, also z.B. ein Sprint über 100m und 200m sowie 110m Hürden. Möglicherweise
 profitieren auch Athleten von Kraftausdauer- bzw. Schnelligkeitsausdauerdisziplinen
 (400m Sprint, 500m Eisschnelllauf, 1000m Bahnzeitfahren, 100m Kraulsprint usw.), wenn es
 gelingt, mittels höherer Kapazität an energiereichem Phosphat die Maximalleistung, in
 diesem Fall die Höchstgeschwindigkeit, über einen längeren Zeitraum aufrechtzuerhalten.
 Mit anderen Worten, es sollte möglich sein, die Kurzzeitausdauer und damit dasStehvermögen mittels einer vor dem Wettkampf durchgeführten hochdosierten
 Kreatineinnahme verbessern bzw. steigern zu können.
 Trotzdem sei vor allzu großer Euphorie gewarnt. Erstens ist das Ansprechen auf
 Kreatin”doping” individuell und es profitiert sicherlich nicht jeder Athlet davon, zweitens
 ist eine Kreatinsupplementation nicht für alle Sportarten sinnvoll und zweckmäßig, wie
 zum Beispiel in reinen Ausdauerdisziplinen, wo die Energiebereitstellung durch Kreatinphosphat
 nur in den ersten Sekunden benötigt wird und neben dieser “Starterfunktion” im
 weiteren Verlauf (außer bei Zwischenspurts oder beim Endspurt) keine Rolle mehr
 spielt (aerobe Energiebereitstellung durch Glukose- und Fettsäureverbrennung)
 [siehe DIE MUSKULÄRE ENERGIEBEREITSTELLUNG IM SPORT ]
 . Abgesehen davon wäre eine Gewichtszunahme, die durch eine Kreatinsupplementation
 unausbleiblich ist, im Ausdauersport kontraproduktiv.
 ·
 Im Fußball profitieren möglicherweise Stürmer, sofern sie gute Sprinter sind, evtl.
 auch die Verteidiger, wenn sie mit den gegnerischen Stürmern mitsprinten müssen,
 weniger die Mittelfeldspieler (bei denen mehr die aerobe Kapazität gefordert ist)
 ·
 Im Schirennsport ist ein verbessertes Stehvermögen v.a. im Slalom und Riesentorlauf
 denkbar.Zur Zeit wird eine Kreatinsupplementation von vielen Trainern, aber auch Masseuren und
 anderen “Experten” für so gut wie alle Sportarten empfohlen bzw. “verordnet”. Dieser nicht
 zuletzt kommerziell gefärbten Propaganda gilt es kritisch gegenüberzustehen. Die
 primäre Frage ist die nach einem möglichen Nutzen, sprich Hilfestellung zur
 Leistungsverbesserung. Wie schon besprochen, trifft dies sicherlich nur auf relaiv wenige
 Sportarten zu (s.o.). Niemand soll sich einen Kreatinmangel einreden lassen (wie es
 auch bei Carnitin  [siehe CARNITIN IM SPORT: DIE WAHRHEIT ]
 oder bei Coenzym Q10 und NADH
 versucht wird
 [siehe NADH-SUPPLEMENTATION: KRITISCHE STELLUNGNAHME ]
 Denn körpereigene Substanzen werden vom gesunden Organismus immer
 bedarfsgerecht produziert und unterliegen negativen Rückkopplungsmechanismen.
 Auf die potentiell nachteilige Auswirkung bei Dauereinnahme wurde bereits hingewiesen.
 Noch hat die wissenschaftliche Forschung über die orale Kreatinsupplementation nicht der
 Weisheit letzten Schluss erreicht und viele Erkenntnisse beruhen nur auf Empirie und
 subjektiven Erfahrungen.Gerade was die Nahrungsergänzung betrifft, also die Zufuhr diverser Präparate wie
 Mikronährstoffe (Vitamine und Spurenelemente), Aminosäuren oder vermeintliche
 “Wundermittel” wie Kreatin (auf dem Bodybuildingsektor werden – neben den für diese
 “Sportart” obligaten Dopingpräparaten – noch viele andere Substanzen, deren
 WirkFußballungsweise nicht wissenschaftlich belegt sind und die potentiell gesundheitsgefährdend
 sein können, wie z.B. Vanadylsulfat, propagiert)
 [siehe NAHRUNGSERGÄNZUNGSMITTEL IM SPORT: FACTS AND FALLACIES ]
 , darf man den psychologischen Aspekt nicht vergessen, der
 beim sensiblen Leistungssportler, aber genauso beim ehrgeizigen Hobbysportler eine große
 Rolle spielt. Jedes Mittel, das eine Leistungssteigerung verspricht, wird in der Regel ohne
 kritische Rückfragen auf Sinnhaftigkeit angewendet (Das gilt auch für die eigentlichen
 Dopingpräparate). Dabei ist es durchaus erlaubt und oft auch zweckmäßig, sich den
 Placeboeffekt (der immerhin wissenschaftlich bewiesen ist, und auf dem die meisten
 “Wundermittel” beruhen) zunutze zu machen. Wenn ein Sportler an etwas glaubt, wird es
 ihm auch helfen (Das trifft auch auf Patienten zu).Das heißt aber auch, dass er sich nicht zu sehr darauf verlassen soll.
 Bevor sich ein Sportler oder Trainer enthusiastisch auf neue “Wundermittel” konzentriert, sollte er eines nicht
 vergessen: Die entscheidende Voraussetzung für die individuell bestmögliche
 Leistungsfähigkeit bleibt – neben den genetischen Anlagen, dem sog. “Talent” – nach
 wie vor ein der medizinischen Trainingslehre entsprechendes Training, das
 sportwissenschaftlich und trainingsmethodisch optimal durchgeführt wird.
 Bleibt zuletzt noch die sportethische Frage offen, ob eine Kreatinzufuhr in unphysiologisch
 hoher Dosierung, die eine Leistungssteigerung bewirken kann, nicht eigentlich als Doping
 betrachtet werden sollte, wie es bei Anwendung anderer körpereigener Substanzen (z.B.
 Testosteron oder Wachstumshormon) der Fall ist. Darüber kann man diskutieren und
 “philosophieren”.
 [siehe DOPING  EIN ÜBERBLICK... ]Eines steht fest: Ein “Wundermittel” ist Kreatin sicherlich nicht. Es kann Training weder
 ersetzen noch erleichtern – im Gegenteil, damit kann und muss intensiver trainiert werden,
 um den gewünschten Effekt einer Leistungssteigerung zu erzielen. Die Sinnhaftigkeit
 seiner Anwendung hängt von der Sportart und Zielsetzung ab, die Wirksamkeit ist
 individuell. Letztlich muss der Sportler selbst damit Erfahrung sammeln und entscheiden,
 ob ihm eine Kreatinsupplementation einen entscheidenden Nutzen bringt.LITERATUR (Auszug) :
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 Dr. Kurt A. Moosburger,
 www.dr-moosburger.at/
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